Kontrastreiche Jubiläumsfeier
Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit der Pfalz wird 30!
Aus diesem Anlass versammelte sich eine große Festgemeinde zu einer Feier im Gemeindesaal der Stiftskirchengemeinde in Landau. Der Vorsitzende der Gesellschaft, Prof. Dr. Wolfgang Pauly, konnte zahlreiche Gäste aus Politik, Kirchen und benachbarten Gesellschaften begrüßen.
Dr. Ingenthron überbrachte die Glückwünsche der Stadt Landau und hob in seinem Grußwort die besondere Arbeit von Helga Bröhmer hervor, auf deren Recherchen und Vorarbeiten in den frühen 80-er Jahren die Kontakte zu den ehemals in Landau beheimateten Juden wieder aufgenommen werden konnten.
Rudolf Sirsch, Generalsekretär des Koordinierungsrats der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, nahm in seinem Grußwort Bezug auf die am vergangenen Sonntag in der Paulskirche in Frankfurt eröffnete Woche der Brüderlichkeit. Sie steht unter dem Jahresthema: Nun gehe hin und lerne. Der diesjährige Preisträger der Buber-Rosenzweig-Medaille ist die Konferenz der Landeskirchlichen Arbeitskreise Christen und Juden (KLAK). Sie trägt entscheidend zur Neuorientierung im Verhältnis zwischen Christen und Juden in der evangelischen Kirche in Deutschland bei.
Besonders erfreut war Cornelia Kliebe, die durch das Programm führte, über das Grußwort des Vertreters der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz, Herrn Yevgeni Smotrytskyy. Er freue sich, wenn der Dialog zwischen Juden und Christen lebendig bleibe. Das Gespräch über die Maßstäbe für menschliches Zusammenlaben höre nie auf.
Die Mannnheimer Gruppe OR CHADASCH, Preisträger der diesjährigen Jewrovision, sorgte mit ihren Rap- und Tanznummern für jugendlich engagiertes Kontrastprogramm.
Michael Bauer, Schriftsteller, Mundartdichter und Wortakrobat aus Herxheim, näherte sich mit sehr persönlichen Jugenderinnerungen dem Vermächtnis und Werk von Elias Grünebaum an. Dieser ehemalige Rabbiner von Landau erwirkte den Bau der Synagoge und erhoffte sich: eine „Auferstehung des Geistes zum Segen der ganzen Menschheit“.
Prof. Dr. Wolfgang Pauly blickte in seiner Ansprache auf die Gründung 1987 zurück, erinnerte z.B. an die Beteiligung der Gesellschaft an der Gründung des Frank-Loeb-Instituts und zählte die Aktivitäten der Gesellschaft auf, die das kulturelle Leben der Stadt Landau bereicherten. Ein wesentlicher Beitrag werde in Kaiserslautern von Bernhard Gerlach geleistet, wo die Mehrheit der jüdischen Mitbürger als Mitglieder der Kultusgemeinde der Rheinpfalz ein neues Zuhause gefunden hat.
Dominique Ehrmantraut gratulierte Dr. Wolfgang Pauly im Namen des Vorstandes der GCJZ-Pfalz für sein Ehrenamt, 20 Jahre Geschäftsführung der Gesellschaft.
Zwei Mitglieder der Gruppe Or Chadasch ließen mit dem bekannten Lied: „Jeruschalajim“ den Festakt ausklingen.
Link zu Rede von Michal Bauer: http://www.dodedom.de/projekte.htm
(Bericht und Fotos:
Horst Kliebe)